14. Kulturweg im Weiler Zmutt


Wohnen und wirtschaften auf fast 2000 Metern Höhe



 

Zmutt - ein Weiler aus dem späten Mittelalter

Der malerische Weiler auf der Felsschulter, umgeben von fruchtbaren Wiesen und mit Blick auf die Spitze des Matterhorns, zählt zu den beliebtesten Wanderzielen von Zermatt. Zunächst eine Erklärung zum Namen des Dörfleins: Die Zermatter selbst sagen bis heute: „Ich gan in ds Mutt, ich bin im Mutt, ich chumme vam Mutt“ – der Ort heisst im Dialekt eindeutig „ds Mutt“ (das Mutt), was die Touristen als Zmutt verstanden und als solches ging es seit dem 19. Jahrhundert vor allem mit dem aufkommenden Fremdenverkehr in die Landeskarten und in die Literatur ein. Mutt, Muttni, Muttji und ähnlich ist in der Datenbank der Oberwalliser Orts- und Flurnamen an die 60 Mal vorhanden. Professor Iwar Werlen erklärt, dass der Name ursprünglich ein flaches Stück Land meinte – was im Falle des Zermatter Mutt eindeutig zutrifft.

 

Im Gegensatz zum äusseren Mutt, wo wir am Wohnhaus Inderbinen vorbei wanderten, stehen wir nun im Innre (taleinwärtsgen) Mutt. Die Siedlung gab zwei ehemals grossen Geschlechtern den Namen: den Mutter und den Zmutt, die inzwischen beide ausgestorben sind. Die letzte Person mit dem Familiennamen Mutter war Anna Katharina Mutter, die 1766 verstarb. Die Zmutt verschwanden 1888 mit dem Tod von Aloys Zmutt. Doch war von dessen Bruder Stephan (*1815) der Sohn Joseph (*1845) nach Amerika ausgewandert, so dass Nachkommen der Familie Zmutt heute noch in Argentinien leben und auch Kontakte zu Zermatt pflegen.

 

Der Weiler Zmutt, einst ganzjährig bewohnt, zählt heute gegen 40 Gebäude. Zwischen 2012 und 2020 wurden 13 Bauten näher untersucht und die Jahrringe ihrer Bauhölzer analysiert. Diese Dendrountersuchungen förderten erstaunliche Resultate zutage und wir sehen uns die Bauten an, die sich aussergewöhnlich lange erhalten haben.